Eisenmangel ist die häufigste Mangelerkrankung in westlichen Ländern. Frauen sind hier deutlich stärker betroffen als Männer. In Deutschland leidet mehr als jede 10. Frau unter einem Eisenmangel. Ein wichtiger Faktor sind Blutverluste, denn Blutverluste bedeuten immer Eisenverluste. Aufgrund ihrer Menstruation haben Frauen daher einen erhöhten Eisenbedarf, den es zu decken gilt.
Wichtig zu wissen ist, dass Eisen immer über die Nahrung und über Supplemente zugeführt werden muss. Der Körper kann es selbst nicht bilden. Eisen ist in vielen Lebensmitteln enthalten, allerdings kann der Organismus Eisen aus Fleisch besser verwerten als aus pflanzlichen Lebensmitteln. Dies ist der Grund, warum Vegetarinnen und Veganerinnen ihre Eisenspiegel gut im Blick behalten sollten. 70% der Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sind Frauen, weshalb auch hier das Thema Eisenversorgung für Frauen besonders relevant ist. Darüber hinaus gibt es viele Gründe, warum Frauen je nach Lebensphase und gesundheitlicher Situation einen höheren Eisenbedarf haben.
Sobald die Menstruation beginnt, kommt erhöht sich der Eisenbedarf einer Frau. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind es im Schnitt 16 mg pro Tag. Dieser kann sogar höher sein, wenn die monatlichen Blutungen sehr stark sind oder andere Faktoren, wie viel Sport, eine vegane Ernährung oder häufiges Blutspenden hinzukommen.
Schon beim Wunsch, schwanger zu werden, ist es ratsam, auf eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen zu achten. Besonders Eisen und Folsäure spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der werdenden Mutter und die Entwicklung des Babys. Viele Frauen haben bereits vor der Schwangerschaft niedrigere Eisenwerte, weshalb eine gute Versorgung ab dem Kinderwunsch besonders wichtig ist, um mit vollen Eisenspeichern in die Schwangerschaft zu starten. Folsäure ist ebenso essenziell und beide Nährstoffe können auch als Kombi-Präparat eingenommen werden, um sicherzustellen, dass der Körper optimal auf die Schwangerschaft vorbereitet ist.
Mit der Schwangerschaft verdoppelt nahezu sich der Eisenbedarf. Einerseits liegt dies am wachsenden Bedarf der Mutter – ihr Körper benötigt zum Beispiel mehr Blut, andererseits braucht auch das Baby selbst Eisen für seine gesunde Entwicklung. Deshalb wird der Eisenstatus während der Schwangerschaft regelmäßig von dem:r Ärztin und / oder Hebamme überprüft.
Und auch in der Stillzeit bleibt das Thema Eisen ein Wichtiges. Im Fokus steht gerade in der ersten Zeit nach der Geburt häufig das neue Familienmitglied und die eigenen Bedürfnisse bleiben etwas zurück. Doch genau wie in der Schwangerschaft ist die stillende Mama die einzige Quelle für alle benötigen Nährstoffe. Da das Baby ebenfalls Eisen benötigt, bleibt der Bedarf der Mutter weiterhin erhöht. Eine gute Eisenversorgung ist daher besonders wichtig, gerade auch, weil während der Geburt durch die Blutverluste wertvolles Eisen verloren gegangen ist.
Dies gilt auch für Frauen, die im Rahmen ihrer Wechseljahre eine Umstellung des Hormonstatus und damit verbunden ihres Menstruationszyklus erleben. Nicht selten geht dieser mit einer Veränderung der Menstruationsblutungen einher, die stärker oder länger anhalten können, was das Risiko für Eisenmangel erhöht. Des Weiteren ist die Aufnahme und Verwertung von Eisen nach der Menopause geringer als vorher. ist. Symptome wie Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung oder Konzentrationsschwierigkeiten können durch einen Eisenmangel zusätzlich verstärkt werden .
Aber auch jenseits der Wechseljahre kann es zu einer Mangelsituation kommen. Zwar ist der Eisenbedarf selbst nicht erhöht, dennoch kommt es immer wieder durch Schluckbeschwerden oder Zahnprobleme zu Einschränkungen und Veränderungen im Ernährungsverhalten. Gerade schwer kaubarere Lebensmittel wie Fleisch werden dann häufig gemieden. Die Lust am gesunden und ausgewogenen Essen kann darüber hinaus durch einen verringerten Appetit aufgrund physischer oder sozialer Faktoren leiden. Hinzu kommt, dass die normale Eisenaufnahme durch den Darm mit den Jahren abnimmt. Eventuelle Erkrankungen, wie z.B. entzündliche Beschwerden die Eisenverwertung zusätzlich erschweren. Ebenso können Blutverluste durch OPs oder häufige Blutabnahmen den Eisenhaushalt stören.
Grundsätzlich herausfordernd gestaltet sich eine optimale Eisenversorgung bei persönlichen gesundheitlichen Einschränkungen. Die längerfristige Einnahme von Blutverdünnern, Säureblockern oder bestimmten Schmerzmitteln kann sich negativ auf die Eisenverwertung auswirken. Außerdem führen gastrointestinale Blutungen, die nicht entdeckt und behandelt werden, zu Eisenverlusten. Zudem können bestimmte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, wie Zöliakie oder Morbus Crohn, die Aufnahme von Eisen im Darm beeinträchtigen.
Ihre Eisenwerte beobachten lassen sollten auch Frauen, die unter Endometriose leiden. Durch die damit einhergehenden Blutverluste steigt gerade hier der Eisenbedarf über den einer regulären Monatsblutung.
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