Wie steht es um Ihre Blutwerte?
Wie steht es um Ihre Blutwerte?

Eisenwerte verstehen

So erkennen und verhindern Sie Eisenmangel

Idealerweise ist der Eisenhaushalt ausgeglichen und einem Mangel wird durch gezielte Prävention vorgebeugt. Gerade bei bekanntem erhöhten Eisenbedarf, z.B. bei (starker) Menstruation, Sport, Wachstum, vegane/vegetarische Ernährung etc. lässt sich mit geeigneten niedrig-dosierten Präparaten schon frühzeitig vorbeugen, um den Eisenmangel gar nicht erst entstehen zu lassen.

Wenn bereits Symptome von Eisenmangel, wie etwa Müdigkeit, Haarausfall und Infektanfälligkeit auftreten, wird in der Regel eine Bestimmung der Eisenwerte durch die Ärzt:in veranlasst. Häufig liegt dann bereits ein Eisenmangel oder eine Eisenmangelanämie vor.

Um bestens für das nächste Gespräch mit der Ärzt:in vorbereitet zu sein, bieten wir eine Übersicht rund um das Thema Eisenwerte.

Welche Eisenwerte gibt es?

Bei der Bestimmung der Eisenwerte im Blut werden diese drei Parameter analysiert:

  • Hb-Wert (Hämoglobin = der rote Blutfarbstoff)
  • Ferritin (Speichereisen)
  • Transferrin-Sättigung (Eisentransport im Blut)

In der Regel werden diese Werte im Zusammenspiel betrachtet und ergeben ein Bild der aktuellen Eisenversorgung. 

Die Werte kann die Hausärzt:in bestimmen, z.B. im Rahmen eines Checks bei den oben genannten Risikogruppen. Bei Frauen ist auch die Gynäkolog:in ein guter Ansprechpartner, insbesondere im Rahmen der Schwangerschaft.

Was sagen diese Blutwerte aus?

Eisen liegt im Körper sowohl im Blut als auch in speziell dafür vorgesehenen Speichern vor.

Der Ferritin-Wert zeigt die Füllung der Eisenspeicher an und gilt als verlässlicher Indikator für einen Speicher-Eisenmangel. Dieser Wert sinkt schnell, wenn dem Körper Eisen fehlt.

Der Hämoglobin-Wert (Hb) gibt Aufschluss darüber, ob genug Hämoglobin im Blut (= roter Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen) vorhanden ist. Eisen ist ein wesentlicher Bestandteil von Hämoglobin. Wenn die die Eisenspeicher leer sind, kann nicht mehr genug Hämoglobin gebildet werden und der Wert ist niedrig. Es liegt dann in den meisten Fällen eine Eisenmangelanämie, also eine Blutarmut, vor. 

Aus der Transferrin-Sättigung lässt sich ableiten, wie viel Eisen im Körper transportiert wird. Ein niedriger Wert bedeutet, dass wenig Eisen transportiert werden kann, da wenig vorhanden ist und gilt damit ebenfalls als Indikator für einen Eisenmangel.

Normale Eisenwerte

Quelle: DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie) Leitlinie: Eisenmangel und Eisenmangelanämie. Stand 2022
Blutwerte (Abkürzung)Normalbereich FrauenNormalbereich Männer
Hb-Wert12,3-15,3 (g/dl)14,0-17,5 (g/dl)
Ferritin15-150 (µg/l)30-400 (µg/l)
Transferrin-Sättigung (tf-Sat/TfS)16-45%16-45%

In der Schwangerschaft gelten andere Grenzbereiche für den Hämoglobin-Wert: Hier liegt der Wert im 1. und 3. Trimenon bei 11 – 15,3 g/dl und im 2. Trimenon bei 10,5 – 15,3 g/dl. Eine Eisensubstitution wird außerdem ab einem Ferritin Wert von unter 30 µg/l empfohlen.

Abweichende Eisenwerte

DiagnoseHb-WertFerritin-WertTransferrin-Sättigung
Eisenmangelnormalerniedrigtnormal
Eisenmangelanämieerniedrigterniedrigterniedrigt
Entzündungsbedingte Eisenmangelanämie (ACD)erniedrigtnormal bis erhöhterniedrigt

Nicht nur Eisenmangel, sondern auch ein Überschuss wird durch einen Bluttest festgestellt. Ein Überschuss an Eisen ist aber deutlich seltener als ein Eisenmangel, an dem in Deutschland mehr als jede 10.Frau leidet. Niedrig dosierte Produkte füllen die Eisenspeicher langsam und gut verträglich auf und werden in der Apotheke auch rezeptfrei verkauft.
Bei bekanntem erhöhtem Bedarf z.B. durch (starke) Menstruation, Sport, Wachstum, vegane und vegetarische Ernährung etc. kann man mit geeigneten niedrig-dosierten Präparaten schon frühzeitig vorbeugen und den Eisenmangel gar nicht erst entstehen lassen. Eine Überdosierung mit niedrig-dosierten Präparaten ist in diesen Fällen unwahrscheinlich.

Was passiert, wenn der Körper zu wenig Eisen hat?

Wenn Sie zu wenig Eisen haben, kann Ihr Körper nicht genug Hämoglobin produzieren – das ist der rote Blutfarbstoff, der für den Sauerstofftransport zuständig ist. Dadurch erhalten Ihre Organe und Muskeln weniger Sauerstoff, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Kurzatmigkeit führen kann. Auch Haarausfall, blasse Haut, brüchige Nägel oder eine erhöhte Infektanfälligkeit sind möglich. In schweren Fällen kann es zu Herzklopfen oder dem Restless-Legs-Syndrom kommen. Da Eisen außerdem für viele weitere Körperfunktionen essenziell ist, z.B. den Energiestoffwechsel, kann ein langfristiger Mangel Ihre Leistungsfähigkeit und Ihr allgemeines Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.

Weitere Symptome von Eisenmangel 

FAQ zu Eisenwerten

Kann ich Eisen einnehmen, auch ohne meine Eisenwerte kontrolliert zu haben?

Bei bekanntem erhöhtem Bedarf z.B. durch (starke) Menstruation, Sport, Wachstum, vegane und vegetarische Ernährung etc. kann man mit geeigneten niedrig-dosierten Präparaten schon frühzeitig vorbeugen und den Eisenmangel gar nicht erst entstehen lassen. Eine Überdosierung mit niedrig-dosierten Präparaten ist in diesen Fällen unwahrscheinlich.

Wie oft sollte man seine Eisenwerte kontrollieren lassen?

Bei Einnahme eines Eisenpräparats empfiehlt sich eine Blutuntersuchung nach ca. 8-12 Wochen Einnahme - also spätestens nach 3 Monaten.

Beeinflussen Medikamente die Eisenwerte?

Ja, viele Arzneimittel beeinflussen die Eisenwerte. Z.B. führen Antazida und Protonenpumpenhemmer dazu, dass Eisen schlecht verwertet wird. In der Folge kommt es unter der Anwendung dieser Arzneimittel häufiger zu einem Eisenmangel. Andere Arzneimittel, z.B. bestimmte Schmerzmittel, können zu Mikroblutungen führen, wodurch mehr Eisen verloren geht und damit der Eisenhaushalt reduziert wird.

Zudem interagiert Eisen mit vielen Wirkstoffen, so dass es nicht zeitgleich mit Arzneimitteln eingenommen werden sollte.

Kann ich meine Eisenwerte selbst beeinflussen?

Der Eisenhaushalt ist abhängig vom individuellen Eisenbedarf (z.B. abhängig vom Geschlecht oder dem Vorliegen einer Schwangerschaft), dem Eisenverlust (z.B. durch Blut oder Schweiß) und der Eisenaufnahme (z.B. beeinflusst von der Art der Lebensmittel oder der Co-Einnahme von Arzneimitteln). Im Idealfall besteht eine Balance zwischen den drei Säulen, so dass der Eisenhaushalt ausgeglichen ist. Sollten Eisenbedarf oder -verlust höher sein als die Eisenaufnahme, leeren sich langfristig die Speicher. Es gilt also, seine individuelle Situation im Blick zu haben und auf eine eisenreiche Ernährung zu achten. Im Bedarfsfall kann man mit niedrig-dosierten Eisenpräparaten seine Speicher unterstützen.

Pflichtangaben

Floradix mit Eisen,
Wirkstoff: Eisen(II)-gluconat. Anwendungsgebiet: Bei erhöhtem Eisenbedarf, wenn ein Risiko für die Entstehung eines Eisenmangels erkennbar ist. Ein erhöhter Eisenbedarf besteht insbesondere bei erhöhtem Eisenverlust, z. B. bei der Menstruation. Weiterhin besteht ein erhöhter Eisenbedarf während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie in der Erholungszeit nach Krankheiten. Enthält Fructose und Invertzucker. Bitte Packungsbeilage beachten.Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.